Meine Geschichte handelt von Kasia Chmielewska

Diese Abhandlung fand vom 03. Juli 2014 bis heute statt.

Die Diagnose

Es geschah alles unerwartet. Ich war bei der Arbeit und hatte seltsame Bauchschmerzen. Ich wusste, dass es eine Art von Schmerz war, die ich noch nie zuvor gespà¼rt hatte… Ich machte einen Schritt und ging zu einem Arzt. Doch seit diesem Moment hat es ein Jahr gedauert, bis ich erfuhr, dass ich Bauchspeicheldrà¼senkrebs hatte. Bis dahin litt ich an keiner schweren Krankheit oder chronischen Stà¶rung. Ich war 33 Jahre alt, Mutter eines zweijà¤hrigen Jungen, verheiratet mit der Liebe meines Lebens und meinem besten Freund, und wurde im Beruf befà¶rdert. Es war alles nicht so, wie ich es geplant habe …

Dies ist meine Geschichte

Anfangs eher unbewusst, habe ich nach einiger Zeit mit all den neuen Erfahrungen von Chemotherapie, Operationen und psychoonkologischer Therapie begonnen, eine Strategie zu entwickeln, um dem Monster, das die Krankheit zu sein schien, die Stirn zu bieten. Ich habe begonnen, mich à¼ber Bauchspeicheldrà¼senkrebs und Krebs à¼berhaupt zu informieren. Mein Mann hat mich auf der Suche nach Erfolgsgeschichten motiviert. Ich hatte entdeckt, dass meine Einstellung einen Einfluss darauf hat, wie ich mich fà¼hle und wie ich mit all den schwierigen Behandlungen zurechtkomme.

Gesunde Ernà¤hrung, kà¶rperliche Betà¤tigung, die sowohl an meine Bedingungen als auch an meine tatsà¤chlichen Vorlieben angepasst ist, und das Feiern des Alltags sind zu einer soliden Sà¤ule meiner Strategie geworden. Wà¤hrend der Chemotherapie habe ich angefangen zu laufen. Ich habe sehr vorsichtig angefangen, mit 300 Metern laufen. Es stellte sich schnell heraus, dass ich mehr kann. Tag fà¼r Tag, Woche fà¼r Woche habe ich trainiert, und nach ein paar Monaten bin ich zum ersten Mal in meinem Leben die 10-km-Distanz gelaufen. Ich versuche immer noch, mindestens zweimal pro Woche zu joggen. Im Juli 2016 habe ich mir einen Traum erfà¼llt und den Glossglockner (3798), à–sterreichs hà¶chsten Berg, bestiegen. Es war eine Herausforderung, aber es hat mich auch beflà¼gelt.

Mein Kampf ist noch nicht zu Ende. Ich stelle mich immer noch der Krankheit und hoffe, dass ich noch ein bisschen là¤nger fliegen kann. In der Hoffnung, dass alle Patienten mit Bauchspeicheldrà¼senkrebs dies kà¶nnen.

Der Einfluss der Zeit

Sie kennen das Gefà¼hl, wenn Sie in den Urlaub an einen exotischen Ort fahren und die ersten Tage so lang und erfà¼llt erscheinen. Die Zeit kommt einem là¤nger vor, weil es auf einmal so viel zu entdecken gibt. Es ist à¤hnlich wie das, was ich zum Zeitpunkt der Diagnose empfunden hatte. Ich erinnere mich sehr genau daran, wie es war.

Wie in vielen Fà¤llen, so auch in meinem, macht man im Leben die Erfahrung, dass eine Krankheit nicht auf die eigene Zustimmung wartet. Es spielt keine Rolle, ob wir bereit sind oder nicht. Und natà¼rlich sind wir nicht … Alles, was ich am Anfang fà¼hlte, war Angst. Die Angst kommt aus tiefstem Herzen. Strait von meinem Bauch. Ein paar Tage lang habe ich mich wie ein gehetztes Tier gefà¼hlt.

Als ich die Diagnose bekam, hatte ich glà¼cklicherweise bereits eine erfolgreiche Whipple-Operation hinter mir (Juli 2014). Mit der „kleinen“ Hilfe meines wunderbaren Mannes, meiner Familie und meiner Freunde konnte ich bald wieder Hoffnung schà¶pfen. Die Realità¤t gab mir allerdings nicht viel Anlass zur Hoffnung. Kurz vor Beginn der Chemotherapie stellte sich heraus, dass ich vier Metastasen in der Leber habe. Aber die Hoffnung war bereits geweckt, und ich gab nicht auf, ich hatte zu viel zu verlieren. Im Januar 2015 hatte ich eine Operation, bei der ein Teil der Leber entfernt wurde. Drei Monate spà¤ter, im April 2015, musste ich mich aufgrund eines Darmverschlusses einer Laparotomie unterziehen. Es waren Verwachsungen am Bauchfell, die operiert werden mussten. Zusammengefasst hatte ich in den letzten fà¼nf Jahren 5 groàŸe Operationen, 5 kleinere medizinische Eingriffe und eine Chemotherapie, die insgesamt à¼ber ein Jahr dauerte. Seit April 2017 habe ich Diabetes, da mir die Bauchspeicheldrà¼se komplett entfernt wurde. Ich kann kaum glauben, dass ich das à¼berlebt habe. Aber ich habe es getan. Und ich glaube, dass andere das auch kà¶nnen.